Das Annuitätendarlehen als Finanzierung für Wohneigentum.
Für Haus- und Wohnungsbesitzer, die ihre Immobilie selbst bewohnen, ist das Annuitätendarlehen die am meisten genutzte Form der Finanzierung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die monatlichen Raten (Annuitäten), die sich aus Zins und Tilgung zusammensetzen, bleiben im vereinbarten Zeitraum (Zinsbindung) von zehn oder mehr Jahren gleich. Dies gilt auch, wenn die Bauzinsen ansteigen sollten. Daraus ergibt sich eine Planungssicherheit für den Kreditnehmer über die gesamte Zeit der Zinsbindung.
Meist ist ein Annuitätendarlehen gekoppelt an die Verpfändung einer Grundschuld. Dieses lässt sich bei einer Anschlussfinanzierung (Umschuldung) zwar kostengünstiger überschreiben als eine Hypothek. Die Grundschuld nimmt nicht wie bei einer Hypothek kontinuierlich ab, sondern wird erst nach vollständiger Rückzahlung gelöscht.
Wie Sie ein Annuitätendarlehen berechnen?
Berechnet wird ein Annuitätendarlehen, in dem man den Darlehnsbetrag mit der Summe aus Zins und Tilgungsprozenten multipliziert. Anschließend teilt man diesen dann durch 100. Daraus ergibt sich die jährliche Belastung für das Annuitätendarlehen.
Annuitätendarlehen und die Höhe der Bauzinsen
Die Bauzinsen waren das Schreckgespenst der achtziger Jahre. Damals waren die Bauzinsen mehr als doppelt so hoch. Heutzutage ist dagegen ein langfristiges Annuitätendarlehen empfehlenswert. Natürlich lassen sich die Banken die Zinsfestschreibung bezahlen. Je länger der Bauzins vertraglich festgeschrieben werden soll, desto höher sind Gebühren u. Zinsen. Früher war eine Zinsbindung von zehn oder fünfzehn Jahren üblich. Heute bieten Banken sogar Zinsfestschreibungen bis zu 25 Jahre an. Hierbei bleiben die Bauzinsen nicht über die gesamte Laufzeit des Kredites gleich.
Die Zinsunterschiede zwischen einem 5 jährigen Annuitätendarlehen und einem 25 jährigem Annuitätendarlehen liegen bei ca. 1,5 bis 2 Prozent. Folglich kann man für anderthalb Prozent für die gesamte Laufzeit seines Baukredites ein Zinsrisiko ausschließen. Ist das Annuitätendarlehen nach Ablauf noch nicht getilgt, sollte man sich für die Restsumme eine günstige Anschlussfinanzierung sichern.
Annuitätendarlehen und die Höhe der Tilgung
Die Belastung aus einem Annuitätendarlehen hängt entscheidend mit der selbst gewählten Tilgungshöhe zusammen. Damit ist jene Summe gemeint, die tatsächlich von der Kreditsumme abgezogen wird, damit das Annuitätendarlehen Monat für Monat abnimmt. Im Laufe der Zeit verringert sich der Zinsanteil der Rate, während der Tilgungsanteil kontinuierlich durch die ersparten Zinsen steigt. Bei einem Annuitätendarlehen gilt der Grundsatz: „Je niedriger die Tilgungsrate, desto länger die Kreditlaufzeit. Beim Annuitätendarlehen lässt sich die Tilgungshöhe frei wählen. Diese muss jedoch mindestens 1% betragen. In diesem Falle betrüge die Zeit, bis das Annuitätendarlehen vollständig getilgt ist etwa 30 Jahre. Nach zehn Jahren wären aber erst 15 Prozent davon zurückgezahlt. Überlegenswert ist bei niedrigen Bauzinsen eine zweiprozentige Tilgung. Dadurch verkürzt sich die Laufzeit um ca. zehn Jahre.
Weitere wertvolle Tipps zu Annuitätendarlehen
Trotz aller Vorteile, die ein Annuitätendarlehen mit sich bringt, sollte ohne entsprechender beruflichen Sicherheit und ohne ein Eigenkapitalanteil von min. 20 Prozent auf die Finanzierung einer Immobilie verzichtet werden. Denn wer seine monatliche Rate irgend wann nicht mehr bedienen kann, dem droht die Zwangsversteigerung. Neben ausführlicher Beratung bei mehreren Banken sollten Sie bei einem Annuitätendarlehen vor Abschluss folgende Punkte beachten: Die Überprüfung und Nutzung der » Eigenheimförderung. Die Einräumung des Rechts von jährlichen Sondertilgungen, da sonst Vorfälligkeitsentschädigungen zu leisten sind.
Darüber hinaus ist Vorsicht geboten bei einer Finanzierungs- Kombination aus Vorfinanzierungsdarlehen und Bausparvertrag. Ebenso kann ein Bauspardarlehen aufgrund der niedrigen Bauzinsen teurer sein als ein klassisches Annuitätendarlehen.